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Über uns: Der Laternenmacher in seiner Werkstatt

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Über uns: Der Laternenmacher in seiner Werkstatt


 

Der Laternenmacher und sein altes Handwerk

Mein Motto:

Die Liebe zum Detail ist das Qualitätssiegel meiner Arbeit und gleichzeitig meine Reklame“.


 

Als ich vor 25 Jahren angefangen habe Laternen zu bauen, begann alles in einer simplen Garage.

Ich hatte damals auf mittelalterlichen Märkten einen Verkaufsstand und wollte diesen ausleuchten. Weil es aber keine zum Mittelalter passenden Leuchten zu kaufen gab, habe ich kurzerhand selber ein paar Laternen nach altem Vorbild nachgebaut. Meine „Dekolaternen“ hatten bei meinen Kunden eine hohe Nachfrage, sodass ich mich entschloss ein paar weitere Laternen nachzubauen und zum Verkauf anzubieten. Die Nachfrage nach Laternen war in der Folgezeit so groß, dass ich mich entschloss professioneller Laternenmacher zu werden und zu meiner Lebensaufgabe zu machen. In den darauffolgenden Jahren habe ich ein altes Tischlereigebäude aus dem 19. Jahrhundert gekauft, mit viel Mühe restauriert und immer wieder neue Laternenmodelle entworfen. Eine Massenproduktion kam für mich von Anfang an nicht in Frage, sondern eher eine kleine überschaubare Produktion und dabei bin ich bis heute auch geblieben. Die Liebe zum Detail und individuelle Einzelstücke liegen mir besonders am Herzen, was mein Kundenkreis sehr schätzt.

Alte Kirchenfenster haben mich auch schon immer fasziniert und so habe ich mich entschlossen Laternen mit Bleiverglasung zu bauen. Mir war klar, dass dieses Handwerk der Bleiverglasung ein schwierige Sache wird. Viele Monate habe ich in meiner Werkstatt zugebracht, um eine ordentliche Bleiverglasung herzustellen, denn die einzelnen Glasscherben schneiden, das Anpassen an die Bleiprofile sowie das anschließende Verlöten der einzelnen Bleiprofile ist sehr zeitaufwendig und verlangt ein hohes Maß an Genauigkeit und handwerklichem Geschick. Heute habe ich einige Laternen mit echter Bleiverglasung im Angebot und freue mich auf meine alten Tage, solche besonders schönen Laternen hergestellt zu haben.

Es ist schade, dass in unserer schnelllebigen Zeit viele alte Handwerkstechniken unserer Altvorderen verloren gegangen sind. Nun, Gott sei Dank, stelle ich fest, dass die alten Handwerkskünste durchaus noch nicht ganz in Vergessenheit geraten sind, denn immer mehr Menschen möchten von der billigen Massenware Abstand nehmen und verlangen nach handgearbeiteten Qualitätswaren.

Zu meinem Kundenkreis gehören natürlich auch die Gilde der Nachtwächter und Türmer.

Die Nachtwächter riefen in vergangener Zeit mit ihren Laternen die Nachtruhe aus. Nun das ist lange her, doch die Zeit des Nachtwächters ist nicht in Vergessenheit geraten und immer mehr singen wieder in den Straßen, Rundgängen und Gassen ihre abendlichen Lieder. Dabei erzählen sie von alten Geschichten der Städte aus vergangener Zeit.

Ein Lob für unseren Zwickauer Nachtwächter, meinem Freund Christian Bretschneider.

Info

www.nachtwaechter-lichtenstein.de

In einigen Jahren werde ich offiziell Rentner. Ich werde dennoch nicht aufhören Laternen zu bauen bis meine Zeit gekommen ist, da mein Beruf für mich eine Berufung ist. Die alte Handwerkskunst an meinen Sohn weiterzugeben, ist für mich dabei von großer Bedeutung.

Herzlichst

Ihr Laternenmacher Joachim Schmidt

Legende des Laternenmachers

Historische Holzlaternen beleuchteten dereinst Burgen und Schlösser und begleiteten Wanderer und Nachtwächter windgeschützt durch die Nacht.

Der Beruf des Laternenmachers wurde 1568 erstmals erwähnt. Er ging wahrscheinlich aus dem Beruf des Klempners hervor, weil sie vornehmlich die blechernen Laternen mit hörnernen oder gläsernen Wänden gefertigt haben (im Mundartlichen auch Leuchte genannt). In späterer Zeit ca.1700Jh. wurden Laternen auch aus Holz gefertigt, welche unter anderem auch der Stellmacher herstellte. In vielen romantischen Städten unserer Heimat sind wieder Nachtwächter in alter Tradition auf den Gassen unterwegs. Doch was wären diese Hüter der Ruhe und Ordnung ohne ihre Laternen. Und überhaupt: Wie hätte man dereinst in den Städten, den Dörfern, auf Burgen und Schlössern ohne Holzlaternen seinen Weg finden können. Selbst Goethe besaß eine Laterne mit 3 Kerzen und gelangte so an sein Ziel in Leipzigs „Auerbachs Keller“. Es war Brauch auf den Gassen, dass demjenigen mit der größeren Laterne vornehmlich platz gemacht werden musste. Dies alles ist lange her, doch das alte Handwerk des Laternenmachers ist auch heutzutage nicht ausgestorben.

 

Info zur Weihnachtzeit!

Jedes Jahr sind wir auf unseren schönen Weihnachtsmarkt in Zwickau auf dem Hauptmarkt beim Tannenbaum von Montag-Sonntag 10-20 vertreten.

Ständiger Handwerksvorführung zeigt der Laternenmacher für groß und klein.

Ein Besuch würde uns freuen.